An Vorstände aller
Islamischen Gemeinschaften in der BRD
Von :
Dipl.Ing.M. Suleiman
Thema:
Überfälliger Zusammenschluss der verschiedenen islamischen
Religionsgemeinschaften um die Anerkennung eines
Körperschaftsstatus des öffentlichen Rechts zu erlangen.
Sehr geehrte Glaubensbrüder,
Ca. fünf Millionen Muslime leben, arbeiten in der BRD und sind zum
grössten Teil im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft, jedoch
zersplittert und bis heute nicht als Körperschaft des öffentlichen
Rechts anerkannt
Bereits jetzt haben die Parallelgesellschaften die Oberhand
bekommen. Die Integration ist erschwert und die Jugendlichen von
heute stehen vor unauflösbaren Problemen hinsichtlich ihrer
Zukunft, Beruf und Lebensgestaltung auf Dauer in der deutschen
Gesellschaft, gestellt worden. Diese Zustände haben deren Auftrieb
durch die oben erwähnte Zersplitterung der muslimischen Vereine
und Gemeinden, zufolge; d. h. anstatt an den “Zeugen Jehovas” ein
Beispiel zu nehmen, die es fertig gebracht haben, die Anerkennung
als Anstalt des öffentlichen Rechts zu erlangen und damit
Privilegien, wie die Berechtigung zur Erhebung von Kirchensteuer,
die Befreiung von der Pflicht zur Errichtung von
Körperschaftsvermögens- und Grundsteuer, die Organisationsfreiheit
und Dienstherrenfähigkeit sowie die Anerkennung als Träger der
freien Jugendhilfe, verbunden mit Zuschüssen des Staates, wie auch
Ausbildung von Schullehrern und Schülern in den öffentlichen
Schulen und die Gleichstellung mit anderen anerkannten
Glaubensgemeinschaften wie die Katholische, Evangelische und
Jüdische! !!
Obwohl die “Zeugen
Jehovas” nur einige Tausend zählen, während die Muslime einige
Millionen und sogar die zweitgrösste Glaubensgemeinschaft in der
BRD darstellt, muss hier von Verantwortungslosigkeit gesprochen
werden für diese zahlreichen zerstrittenen islamischen Gemeinden
und sogenannten Islamanhänger, die in der jetzigen Situation
überhaupt keinen Respekt und Wert zu scheinen haben.
Wie lange noch wollen sie so
nutzlos agieren?
Die Bildung einer Vertretung für alle Muslime in Deutschland ist
daher ein „Muss“, um diesem Fehlverhalten, Missbräuchen, falschen
Auslegungen und Streitereien ein Ende zu setzen, die nämlich mit
dem Islam absolut nichts zu tun haben.
Die Einrichtung einer Vertretung für alle Muslime in Deutschland
würde auch aktiv dazu beitragen, sie in die deutsche Gesellschaft
zu integrieren, ohne jedoch ihre Identität zu verlieren, wohl aber
eine gegenseitige Bereicherung darstellen und deren Ansehen heben
!!
Nur eine zentrale Vertretung kann die Notwendigkeit klar und
deutlich machen, dass eine Bringschuld auf beiden Seiten immer
abverlangt wird und zu keiner Einbahnstrasse führen darf. Also
jeder Verein bewahrt in seine Eigenständigkeit und bleibt
weiterhin bestehen.
Viele von uns Muslime sind hier verwurzelt, haben Deutschland als
ihre Heimat gewählt und die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt
Ab der zweiten Generation sprechen unsere Kinder die deutsche
Sprache viel besser als ihre Muttersprache.
Alle von uns hier befinden sich in dem Rechtsraum der
Bundesrepublik Deutschland und damit fallen wir auch unter das
deutsche Recht und sind aus islamischer Perspektive verpflichtet,
uns an dieses Recht zu halten!!
Auch kommt uns als Minderheit in der deutschen Gesellschaft der
Schutz des Rechtsstaates zugute. Hier kann man Religion,
persönliche Entfaltung, Kindererziehung oder Berufswunsch im
Allgemeinen besser und freier gestalten als in den jeweiligen
islamischen Heimatländern.
In unserem Interesse, basiert auf die Lehren unserer Religion,
sind wir angehalten, auf die deutsche Gesellschaft, ihre Mitbürger
einzugehen und Leid und Freud mit ihnen zu teilen.
Als Beispiel dafür bot sich nun der Tod des geistigen Oberhauptes
der katholischen Kirche, Papst Johannes Paul II, der eine
menschliche Grösse zeigte und eine Integrationsfigur und Symbol
für Dialog der Religionen, für Frieden und gegen Krieg, besonders
im Orient unermüdlich und vorbildlich eintrat.
Hier wären die Muslime gefragt, durch eine allseits vertretende
Körperschaft, mittels Kondolenzschreiben, Besuche in den Kirchen
und Teilnahme an der Beisetzung des Papstes in Rom ihre
Betroffenheit zu bekunden!
Muslimische Vertreter waren an einem Gedenkgottesdienst im Dom zu
Eichstätt zugegen und dem Bischof, Dr. Walter Mixa, ihr Beileid
für den verstorbenen Papst aussprachen.!!
Ein Trauerschreiben wurde regional von den Vertretern Islamischen
Religionsgemeinschaften (der Verband der Islamischen Kulturzentren
VIKZ nahmen auf Anweisung ihrer Zentrale leider daran nicht teil)
vorbereitet und an die Kirchen, Presse, Stadt und weiteren
Institutionen versandt. Donaukurier berichtete darüber in ihrer
Ausgabe von 09.04.2005.
Nochmals zum Thema, dieser Appell ist an alle islamische
Organisationen gerichtet, um die Zerrissenheit zu beenden, eine
gemeinsame Vertretung ins Leben zu rufen, die dann solche und
andere Angelegenheiten in die Hand nimmt und nach bestem Wissen
und Gewissen im allgemeinen Interesse zu handeln!..
Islam ist die Religion der fünf Säulen und unter dem Begriff „Schari’a“
ist die Gesamtheit der praxisbezogenen Gebote, Verbote und
sonstiger Regeln zu verstehen, die aus den Quellen der Schari’a
(allem voran Qur’an und Sunna abgeleitet werden.)
Diese fünf Säulen haben
Gülltigkeit für alle Muslime. Der Islam verlangt von allen
Muslimen immer Einigkeit und gemeinsames Handeln.
Also es besteht gar kein Grund vom Islam aus, nicht sofort eine
vertretende Körperschaft für alle Muslime hier in Deutschland ins
Leben zu rufen. Das Leben, Ansehen und die Zukunft für die
nachfolgenden Generationen wird dadurch erleichtert und kommt
ihnen in jeder Hinsicht zu Gute.
In der Hoffnung, eine sofortige konstruktive Handlungsweise zu
starten, positives Ergebnis in dieser Richtung zu beschleunigen
und zu erreichen, verbleibe ich .
mit freundlichen Grüssen.
Mohammed Suleiman
Dipl.Ing./Dipl.Journalist
Dozent der Volkshochschule Ingolstadt
f. Dialog der Religionen und Begegnung der Kulturen
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http://arabmail.de/MSuleiman10.04.2005.html
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