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Wie viel Zeit braucht man für eine magische Entwicklung?


Die Fragen mancher Schüler der Geisteswissenschaft zeigen deutlich, dass man sich bezüglich der Zeitdauer einer okkulten Entwicklung oft großen Irrtümern hingibt. Man braucht jedenfalls nicht weniger Zeit, als notwendig ist, um Meisterpianist oder Olympiasieger im Zehnkampf zu werden. Viel ist davon abhängig, welche Voraussetzungen bei Beginn des Studiums schon vorhanden sind, und wie viel Zeit man täglich für seine geistige Entwicklung aufwendet. Die zitierten  Anweisungen für Yoga-Schüler sind normalerweise für solche Menschen gedacht, die keiner beruflichen Beschäftigung nachgehen müssen und keine eigene Familie besitzen.

Dieter Rüggeberg - 20. Oktober 2019

 

 

Swami Sivananda: Yoga im täglichen Leben


S. 86: Der Fortgeschrittene muß die Upanishaden studieren, Brahma Sutras, Panchadasi, Vidiar Sagar, Naishkarma Siddhi, Chit Sukhi, Khandan Khadyam, Adwaita Siddhi, die klassischen Werke über Vedanta. Schwierige Bücher sollten unter einem Brahma Stotri, der Brahma kennt (Brahmanishta) studiert werden. Pranava (OM) muß im Geiste täglich wenigstens 21 600 mal wiederholt werden. Früh morgens beginnt man um vier Uhr Sadhana, Japa und Nirakara-Meditation. Die vier Mittel der Erlösung sollte der Fortgeschrittene besitzen.


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S. 106: Wenn du deine Konzentrationsfähigkeit steigern willst, mußt du deine weltlichen Tätigkeiten einschränken. Du mußt jeden Tag zwei Stunden oder länger das Schweigegelübde einhalten können.


          Übe Konzentration solange, bis dein Verstand auf das Konzentrationsobjekt sicher eingestellt ist. Wenn deine Gedanken abschweifen, bringe sie wieder zu ihrem Gegenstand zurück.


          Während tiefer und angespannter Konzentration können die Sinne nicht arbeiten. Wer täglich drei Stunden lang sich völlig konzentriert, wird ungeheure seelische Kräfte entfalten und einen eisernen Willen bekommen.

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S. 154:


1. Erwirb zuerst und dann verzichte. Befriedige alle deine Bedürfnisse und Begierden und dann erkenne, wie hohl und schal diese weltlichen Sinnesdinge sind - und entsage ihnen. Das ist Entsagen durch Erwerb. Ein Bettler kann nicht behaupten, ein Tyagi (der auf die Welt und die Dinge verzichtete) zu sein. Was hat er, worauf er verzichten könnte?


2. Sei im Herzen ein aufrichtiger Sannyasin, der das mönchische Leben wählte.

 

3. Säe die Saat des Geistes in deinem 20. Jahr. Sie wird tief einwurzeln, blühen und mit 40 Frucht bringen. Dann wirst du ein Atman-Jnani, der Atman erkannte. Du mußt dir von einem geistigen Führer oder Meister Anweisungen über Yoga Sadhana geben lassen und dann 20 Jahre lang planmäßig üben.

 

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Swami Sivananda Sarasvati: Kundalini-Yoga
(München 1953)

 

S. 18: Nicht jeder ist berufen, Yogi zu werden, sondern nur sehr wenige. Man muß in diesem oder in früheren Leben sich selbstlos seiner Aufgabe gewidmet oder rituelle Regeln befolgt haben, ohne Bindung an die Handlungen und ihre Ergebnisse. Man muß selbstlose Verehrung (upasana) geübt und als deren Ergebnis ein reines Bewußtsein (chittasuddhi) erlangt haben. Dies heißt nicht nur, daß die Gedanken von sinnlicher Unreinheit (sadhana) frei sein müssen, das ABC des geistigen Weges an sich. Denn man kann in diesem Sinn rein und dennoch völlig ungeeignet sein. Yoga Chittasuddhi besteht nicht nur in moralischer Reinheit jeder Art, sondern in Weisheit, Bindungslosigkeit, geistiger Klarheit, Aufmerksamkeit und Meditation. Hat das Bewußtsein durch Karma-Yoga und Upasana diese Eigenschaften erlangt, und sind Leidenschaftslosigkeit und Bindungslosigkeit С das Ziel des Jnana-Yoga С vorherrschend, dann steht der Yogaweg offen zur Erfahrung der höchsten Wahrheit. Für diese höhere Form des Yoga sind aber nur sehr wenige Menschen geeignet. Die Mehrzahl sollte ihre Entwicklung auf dem Pfad des Karma-Yoga und der Hingabe suchen. (S. 18)


          S. 36: Wer sein kostbares Leben mit Essen, Schlafen und Schwätzen ohne geistige Schulung vergeudet, ist nicht viel mehr als ein Tier.


S. 121: STELLUNGEN (Bedeutung der Asanas)


Vier Asanas werden für Japam und Meditation vorgeschrieben: Padmasana, Siddhasana, Swastikasana und Sukhasana. Für jede dieser Stellungen muß der Schüler ununterbrochen und unbeweglich bis zu drei Stunden ruhig sitzen können. Erst dann wird er die Asanas beherrschen (asana jeya) und Erfolg in der Meditation erreichen. Je unbeweglicher er die Stellungen eine Stunde lang einnimmt, umso fähiger ist er, sein Bewußtsein zu konzentrieren und auf einen Punkt zu richten. Unendlichen Frieden und Glückseligkeit werden diese Asanas ihm geben.

          Der Schüler muß sich einbilden, er wäre unbeweglich wie ein Fels und sich dies ein halbes dutzendmal während der Asanas suggerieren. Dann wird er bald unbeweglich bleiben und während seiner Meditation einer lebenden Statue gleichen. Man beginnt mit einer halben Stundeund steigen langsam die Dauer bis zu drei Stunden.

          Bei den Asanas müssen Kopf, Hals und Rumpf in gerader Linie bleiben. Man soll erst eine Stellung üben und sie durch wiederholte Versuche unbeweglich und vollkommen durch-führen, ehe man zu einer anderen übergeht. Stellung ((asana) gibt Kraft (dritatha); Handhaltung (mudra) verleiht Festigkeit (sthimta); Abstraktion (pratyahar) gibt Kaltblütigkeit (dhayria). Atemschulung (pranayama) gewährt Leichtigkeit (laghima); Meditation (dhyana) verleiht Wahrnehmung des Selbst (pratyakshatwa). Ekstase (samadhi) führt zu Bindungslosigkeit (kaivalya), die wahre Freiheit und höchste Glückseligkeit gewährt.

 

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Sivananda: Konzentration und Meditation:


S. 72: Deine Entsagung (vairagya) ist noch nicht intensiv genug. Entwickle sie und übe tiefe geistige Disziplin (sadhana). Erhöhe die Meditationszeit auf vier Stunden. Beschränke deine Aktivität (vyavahara). Gehe drei Monate in die Einsamkeit und bewahre dort die ganze Zeit Schweigen (mauna). Du wirst wunderbare Konzentration und Meditation erreichen.


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Franz Bardon <Der Weg zum wahren Adepten>, S. 88:


          Für eine dieser Übungen wird eine Zeitspanne von vierzehn Tagen bis zu einem Monat vorgesehen. Dies gilt für durchschnittlich veranlagte Menschen. Diejenigen, die sich bereits praktisch mit Konzentration und Meditation beschäftigt haben, dürften mit dieser Zeitdauer auskommen. Solche, die darin noch nicht bewandert sind, müssen selbstverständlich die Übungszeit je nach Bedarf verlängern, denn alles Gelingen hängt von der Individualität des einzelnen ab. Für die Praxis wäre es zwecklos, von einer Stufe zur anderen überzugehen, ohne die vorhergehende richtig durchgearbeitet zu haben und zu beherrschen.


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Swami Muktananda hat 30 Jahre lang bei mehreren Meistern gelernt, bevor er zur Erleuchtung gekommen ist.


          

20.10.2019 Adresse: magie-info.de