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Magie - Das Faust Problem

Hier finden Sie einige Zitate über Magie von Helena P. Blavatsky aus ihren Werken "Isis Entschleiert" und "Geheimlehre", die ich aus meinem Buch "Theosophie und Anthroposophie im Licht der Hermetik" dem Kapitel "Magie - Das Faust-Problem" entnommen habe.
Mit freundlichem Gruß
Dieter Rüggeberg 

Magie
Das Faust-Problem

Wer heute sachgemäß über Magie urteilen will, der muß natürlich auch informiert sein über die >Tabula Smaragdina= des Hermes Trismegistos, das Einweihungsbuch des Tarot. Dieses Buch enthält auf 78 symbolischen Blättern die gesamten Geheimnisse unseres Kosmos, es ist somit das höchste aller Einweihungsbücher. Den Umfang des gesamten Werkes kann nur der ahnen, der weiß, daß die drei Lehrwerke von Bardon nur die ersten drei großen Geheimnisse umfassen. Leider wird dieses heilige Buch von unverständigen Köpfen immer noch für unsinnige Spielereien benutzt. Hermes Trismegistos und die Tabula Smaragdina werden im Werk von Frau Blavatsky verschiedentlich erwähnt:

`Anderseits kann das Alphabet des Thoth in undeutlichen Spuren in dem modernen Tarot verfolgt werden, das bei nahezu jedem Buchhändler in Paris zu haben ist. Was sein Verständnis und seine Brauchbarkeit anbelangt, so sind die vielen Wahrsagerinnen in Paris, die daraus ihren Lebensunterhalt machen, traurige Beispiele von Mißerfolgen bei den Versuchen, die Symbolik des Tarot zu lesen, geschweige denn richtig auszulegen, ohne vorhergehendes philosophisches Studium der Wissenschaft. Das wirkliche Tarot in seiner vollständigen Symbologie kann nur in den babylonischen Zylindern gefunden werden, die jedermann im Britischen Museum und anderwärts besichtigen und studieren kann. Jedermann kann diese vorsintflutlichen Rhomben oder drehbaren Zylinder sehen, die mit heiligen Zeichen bedeckt sind; aber die Geheimnisse dieser Wahrsage-Räder, oder, wie De Mirville sie nennt, B Rollenden Kugeln der Hekate B müssen noch einige Zeit lang unausgesprochen bleibenA (Geh.III, S. 108).

Diese Worte zeigen, daß Blavatsky einige Ahnung hatte von der Tiefe des Tarot. Wir wissen heute, daß allerdings bloße Philosophie die Türen des Tarot nicht aufschließen kann, sondern nur die hermetische Praxis. Die überlieferten Texte des Hermes Trismegistos wurden von ihr oft zitiert und zeigen selbst heute noch eine überraschende Übereinstimmung mit den Lehren von Bardon. Rudolf Steiner wußte lediglich, daß das Tarot existiert, aber von seinem Inhalt hatte er offensichtlich keine Ahnung.

Der Begriff Magie wurde von Blavatsky großzügig verwendet, deshalb möchte ich hier einige ihrer Aussagen und Zitate festhalten aus ihrer >Isis entschleiert=:

`In den ältesten Dokumenten, die jetzt in unserem Besitze sind B den Veden und den noch älteren Gesetzen Manus B finden wir viele magische Gebräuche, die von den Brahmanen ausgeübt und erlaubt wurden. Tibet, China und Japan lehren gegenwärtig das, was von den ältesten Chaldäern gelehrt wurde. Die Geistlichkeit dieser Länder beweist überdies, was sie lehrt, nämlich: daß die Pflege moralischer und physischer Reinheit, auch gewisser, strenger Übungen, die lebendige Seelenkraft der Selbst-Erleuchtung entwickelt. Wie diese dem Menschen die Kontrolle über den eigenen, unsterblichen Geist gewährt, so gibt sie ihm wirklich magische Kräfte über die Elementargeister, die ihm untergeordnet sindA (Isis I, S. 18). Die Magie betrachtete man als eine göttliche Wissenschaft, die zur Teilhaberschaft an den Attributen der Gottheit selbst führte. Sie entschleiert die Vorgänge in der Natur, sagt Philo Judaeus, und führt zur Erkenntnis himmlischer Kräfte (IsisI, S.25). Der Magier hingegen kann Geister nach Belieben herbeirufen und entlassen (Isis I, S. 367). Der Eckstein der Magie ist eine intime praktische Kenntnis des Magnetismus und der Elektrizität, ihrer Eigenschaften, Wechselbeziehungen und PotenzenA (Isis II, S. 595).

Hier kommt ein besonders wichtiger Satz von Frau Blavatsky, der ihr gutes Urteilsvermögen beweist: `Nebenbei bemerkt: Es gibt eine Menge guter Gründe, warum das Studium der Magie, ausgenommen ihre umfassende Philosophie, in Europa und Amerika beinahe undurchführbar ist. Magie ist das schwerste aller Dinge, die mühevollste aller Wissenschaften, wenn man sie experimentell erlernen will. Vermutlich nicht mehr als ein Mensch unter einer ganzen Million Europäern ist geeignet B sowohl physisch, moralisch oder psychisch B ein praktischer Magier zu werden und nicht einer von hundert Millionen würde mit jenen drei Eigenschaften begabt sein, die für das Werk erforderlich sindA (Isis II, S. 644).

Wie man sieht, hatte Blavatsky nicht besonders viel Vertrauen zu den geistigen Fähigkeiten der Europäer. Vielleicht können wir aus der Veröffentlichung der wahren Magie in Europa schließen, daß sich die Situation inzwischen geändert hat, obwohl nach meiner Erfahrung der Beweis bis heute aussteht.

In Geh.III, S. 19 u. 67 schreibt sie: `Man kann niemals zu oft wiederholen B die Magie ist so alt als die Menschheit. ... Die Magie ist eine doppelte Kraft: nichts ist leichter, als sie in Zauberei zu verwandeln; ein böser Gedanke genügt dazu. Während daher der theoretische Okkultismus harmlos ist und gut tun kann, ist die praktische Magie, oder die Früchte vom Baume des Lebens und der Erkenntnis, oder anders, die B Wissenschaft von Gut und Böse B, angefüllt mit Gefahren und Verantwortlichkeiten.A

Das folgende Zitat aus Geh.III, S. 255 beleuchtet sehr schön den Umfang der magischen Wissenschaft: `Magie, sagt Psellus, bildete den letzten Teil der priesterlichen Wissenschaft. Sie erforschte die Natur, Kraft und Eigenschaft von allem, das unter dem Monde; von den Elementen und ihren Teilen, von den Tieren, den verschiedenen Pflanzen und ihren Früchten, von Steinen und Kräutern. Kurz gesagt, sie untersuchte die Wesenheit und Kraft von allem. Daraus brachte sie folglich ihre Wirkungen hervor. Und sie formte Statuen, die Gesundheit verleihen und machte alle verschiedene Figuren und Dinge, die gleichermaßen die Werkzeuge der Krankheit sowie die der Gesundheit werden konnten. Oft läßt man auch himmlisches Feuer durch Magie erscheinen, und dann lachen die Statuen, und die Lampen entzünden sich von selbst. ....

Die Esoterische Wissenschaft ist vor allem die Erkenntnis unserer Beziehungen zu der Göttlichen Magie, unserer Untrennbarkeit von unseren göttlichen Selbsten. .... Das ist die Wissenschaft der Raja-Yogis B die Magie. .... Nichtsdestoweniger ist der Weg sehr leicht, den Unterschied (zwischen weißer und schwarzer Magie) zu lernen; man hat sich nur daran zu erinnern, daß keine gänzlich enthüllten Esoterischen Wahrheiten jemals in Öffentlichem Druck ausgegeben werden, in Buch oder Zeitschrift." (Geh.III, S. 465, 473, 491).

Anmerkung: Obwohl die Aussagen von Blavatsky über Magie mehr allgemeiner Natur sind, so lassen sie doch erkennen, daß diese Wissenschaft ihr gegenwärtig war, und nicht als dekadenter Aberglaube der Vergangenheit betrachtet wurde. Das letzte Zitat hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet, denn die magischen Geheimnisse wurden der Menschheit bereits 1956 öffentlich in Buchform übergeben. Warum sie gerade jetzt von der Göttlichen Vorsehung freigegeben wurden, darauf werde ich versuchen im Rahmen dieses Kapitels eine Antwort zu geben.

Dieter Rüggeberg

 

 

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